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Vossloh

Technisches Zentrum mit Vorbildcharakter

Die Unternehmenszentrale der Firma Vossloh in Werdohl ist in den letzten Jahren umfassend modernisiert worden. Architektonische Benchmark ist dabei das 2011 neu gebaute Technische Zentrum. Die dezentrale Elektroverteilung wurde hier konsequent umgesetzt.

Vossloh Außenansicht
Geneigte Fassaden und abgerundete Ecken unterstreichen die Modernität des Gebäudes. Bei Dunkelheit leuchten Empfang und Showroom in der Unternehmensfarbe Grün.
Projekt
Dezentrale Elektroverteilung bis ins Detail
Architekten
Wilde – Kutzner – Teichert
Produkte
Dock,Express
Ort
Werdohl
Jahr der Umsetzung
2011

Das Unternehmen Vossloh ist ein weltweit agierender Verkehrstechnologiekonzern mit einem auf den Schienenverkehr ausgerichteten Produktspektrum von der Spannklemme bis zur Lokomotive. Der mittelständische SDAX-Konzern bündelt seine Aktivitäten in den beiden Geschäftsbereichen Rail Infrastructure und Transportation. Rail Infrastructure mit den drei Geschäftsfeldern Fastening Systems, Switch Systems (Vossloh Cogifer) und Rail Services ist dabei auf Produkte und Dienstleistungen für die Schienen-Infrastruktur fokussiert, Transportation umfasst die Geschäftsfelder Transportation Systems und Electrical Systems (Vossloh Kiepe). Vossloh entstand Ende des 19. Jahrhunderts als typisches märkisches Familienunternehmen. 

Der Werdohler Schmied Eberhard Vossloh erhielt 1883 von der Königlich Preußischen Eisenbahn den Zuschlag, Federringe für die Schienenbefestigung zu fertigen. Das Unternehmen wuchs, diversifizierte – unter anderem in den Bereich Lichttechnik – und kehrte dann wieder zur Eisenbahn als Kerngeschäft zurück. Noch heute ist die Unternehmenszentrale in Werdohl ansässig. Aus einer Schmiede in Familienbesitz ist dabei eine Aktiengesellschaft mit mehr als 5.000 Mitarbeitern und einem Umsatz von rund 1,25 Milliarden Euro geworden.

Dynamische Architektur für ein Unternehmen auf Expansionskurs

Die Unternehmenszentrale in Werdohl ist in den letzten Jahren umfassend modernisiert worden. Architektonische Benchmark ist dabei das 2011 neu gebaute Technische Zentrum. Mit seiner unkonventionellen, geneigten Stirnseite und seinen abgerundeten Ecken soll das Gebäude die Modernität, Dynamik und Innovationskraft des Unternehmens widerspiegeln. Bei der Fassadengestaltung entschied sich das Lüdenscheider Büro für Industrie- und Gewerbebau Wilde – Kutzner – Teichert Partnergesellschaft Architekten für eine Verkleidung mit silberfarbenen Platten und ein dominantes Sonnenschutzsystem des Lübecker Sonnenschutzunternehmens Wings Professional Project. Die elliptischen Lamellen des Systems werden dem Sonnenstand automatisch nachgeführt, so dass die Innenräume jederzeit vor Überhitzung durch direkt einfallendes Sonnenlicht geschützt sind. 

Durch das im Vergleich zur Breite sehr schmale Lamellenprofil bleibt der Sichtkontakt zur Außenwelt dabei erhalten. Bei der Modernisierung des benachbarten, aus den 1970er Jahren stammenden Verwaltungsgebäudes wurden Fassadenplatten und Sonnenschutz übernommen, so dass ein durchgängiger gestalterischer Charakter des Gebäudekomplexes erreicht wird. Im rund 2.800 Quadratmeter umfassenden Technischen Zentrum sind die Produktentwicklung und das Qualitätswesen mit seinen Prüflabors gebündelt. In der oberen, lichtdurchfluteten Etage finden sich zusätzlich ein Showroom sowie Büros – unter anderem für die Geschäftsleitung – im Erdgeschoss ist zusätzlich der repräsentative Empfangsbereich des Unternehmens untergebracht.

Dezentrale Elektroverteilung konsequent umgesetzt

Bei der Elektrodistribution im Neubau wurde von Anfang an konsequent auf eine dezentrale Lösung gesetzt. Strom und Daten werden über Consolidation Points im Doppelboden verteilt. Die Platten des Bodens sind einzeln mit Eichenparkett belegt – eine Lösung, die zur hochwertigen Anmutung des Technischen Zentrums beiträgt und gleichzeitig einen mühelosen Zugang zu den Consolidation Points schafft. In den Flurbereichen und im Showroom ist der Doppelboden aufgrund der zum Teil sehr schweren Exponate als Schwerlastboden ausgelegt. Steckdosen finden sich fast ausschließlich an den Arbeitsplätzen selbst, einzige Ausnahme sind wenige Wandsteckdosen für die Reinigung der Räume. Durch die Entscheidung für eine EVOline Lösung wird eine deutliche Kosteneinsparung erreicht. Die bei konventionellen Lösungen erforderliche, sternförmige Elektroverkabelung wird durch Ringleitungen ersetzt. Welche Menge an Kabeln (und damit an Kosten und Brandlast) auf diese Weise eingespart werden kann, zeigt der Vergleich mit dem Aufwand für die Datenverkabelung, der weiterhin sternförmig erfolgen muss. Weitere Einsparungen bei einem gleichzeitigen Gewinn an Flexibilität bringt die Umstellung von im festen Raster angeordneten Bodentanks zu bedarfsgerecht positionieren Auslasspunkten.

Im Technischen Zentrum wird das Prinzip der dezentralen Elektroverteilung bis ins Detail durchgehalten. Zwei grüne Ringleitungen sorgen für eine nach EDV- und Normalstrom getrennte Stromversorgung. Von den beiden 10 mm2- Leitungen werden mit Abgreifklemmen jeweils fünf Pole abgenommen – dies ist auch unter Spannung möglich – und dann im Consolidation Point in zwei Mal drei dreipolige Leitungen umgesetzt. Die drei roten Leitungen werden ausschließlich für sensible EDV-Anwendungen genutzt; drei schwarze Leitungen versorgen Steckdosen für Normalstrom. Geschützt werden die Stromkreise philosophiegerecht durch Sicherungen und FI-Schalter im Consolidation Point und damit so nahe wie möglich am potentiellen Fehlerort. Bei einem Fehler wird nicht das gesamte Büro, sondern nur ein begrenzter Bereich abgeschaltet. Zusätzlich sind die EDV-Stromkreise von einem Fehler im Normalstromkreis nicht betroffen. Die Daten werden sternfömig über vorkonfektionierte Trunks des führenden Kabelherstellers Nexans verteilt, so dass die spezifizierten Übertragungsgeschwindigkeiten sichergestellt sind und nicht einzeln nachgemessen werden müssen. Reservetrunks ermöglichen es, die Zahl der Arbeitsplätze bei Bedarf problemlos aufzustocken.

An den Arbeitsplätzen setzt sich die systematische Elektrifizierung fort. Die Kabel werden direkt am jeweiligen Tisch über Auslasspunkte zu einem EVOline Dock geführt. Die drei Steckdosen des Dock werden dabei mit Normalstrom versorgt. Für den Anschluss wechselnder Geräte stehen damit ausreichend Steckdosen auf der Arbeitsfläche zur Verfügung. Ein Schalter links am Dock dient zum Ein- und Ausschalten des EDV-Stroms. Das entsprechende rote Kabel wird zur Wanne unter der Arbeitsplatte geführt. Dort bietet eine EVOline Express-Leiste Anschlussmöglichkeiten für Stecker und Netzteile. Auf diese Weise wird bis zum Arbeitsplatz für die konsequente Trennung von sensiblen EDV- und weniger sensiblen, aber dafür fehleranfälligen Normalstromkreisen gesorgt. Strom- und Datenleitungen sind von den Consolidation Points bis zur Steckdose durchgängig beschriftet, so dass die Ortung und Behebung eventueller Probleme deutlich erleichtert wird.

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EVOline® Dock

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